Vier oder fünf Lichter auf dem Adventskranz?

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Advent, Advent – ein Lichtlein brennt. Eins, zwei, drei, vier – dann steht das Christkind vor der Tür. Und wenn das fünfte Lichtlein brennt, dann hast du Weihnachten verpennt. Anders als in Irland, denn dort hat der Adventskranz traditionell fünf Kerzen. Wer hat ihn erfunden? Warum ist der Adventskranz regelrecht zum Kultobjekt der Vorweihnachtszeit avanciert? Wir haben uns in die Lichterwelt begeben, im Kreis gedreht und alles Mögliche über ihn in Erfahrung gebracht.

 

DIMG_0347-bearbeiteten größten Adventzkranz gibt es angeblich im Allgäu und der schönste ist der selbstgemachte im eigenen Wohnzimmer oder bei uns auf dem Bürobalkon. In der Vorweihnachtszeit wird immer sonntags eine der traditionellen vier Kerzen auf einem Gesteck von Tannenzweigen entzündet. So kann jeder sehen, dass der Heilige Abend und damit das Weihnachtsfest immer näher rückt. Seine Glaubenssymbolik wird oft mit dem Erdkreis und den vier Himmelsrichtungen gedeutet. Der Kreis symbolisiert dabei die Ewigkeit des Lebens, das Grün des Kranzes steht für die Hoffnung. Die Kerzen stellen das immer heller werdende Licht dar, das die vollkommene Erleuchtung am Heiligenabend bewirken soll. Auf der ganzen Welt und in unterschiedlichen Kulturen spielt der Adventskranz oder im weitesten Sinne seine Kerzen/Lichter eine ganz besondere Rolle.

 

Um in der Nähe zu bleiben, beleuchten wir zuerst einmal die deutsche Tradition des Adventskranzes. Bei uns hat der Adventskranz ganz traditionell vier verschiedenfarbige Kerzen. Die erste Kerze ist golden und steht für Gerechtigkeit. Die zweite Kerze ist dunkel Blau und symbolisiert die Hoffnung. Die dritte ist Violette und soll die Buße bekräftigen und mit der vierten Kerze, die rot ist, wird das Fest der Liebe farblich eingeleitet. In Irland und der katholischen Tradition besteht der Adventskranz zum Beispiel aus fünf Kerzen. Es gibt drei violette, eine rosafarbene und eine weiße. Die drei violetten Kerzen werden am ersten, zweiten und vierten Adventssonntag entzündet. Die rosa Kerze ist für den Sonntag Gaudete, welcher der dritte Adventssonntag ist. Die fünfte Kerze ist weiß, wird an Heiligabend entzündet und steht in der Mitte des Kranzes. In Norwegen gibt es beispielsweise vier Violette Kerzen und in Schweden ist die erste Kerze traditionell weiß und soll das Paradies symbolisieren. Je nach Land haben die Kerzen im Advent eine andere Bedeutung: Sie repräsentieren zum Beispiel die Dreifaltigkeit, leuchten den heiligen drei Königen den Weg oder dienen als Schutz vor bösen Geistern im Haus.

 

Und wer hat‘s erfunden?

Als „Erfinder“ des Adventskranzes gilt der Theologe Johann Hinrich Wichern. Er war als Erzieher für eine Reihe von Kindern verantwortlich, denen er die Wartezeit bis Weihnachten mit einem Adventskranz schöner gestalten wollte. 1839 diente ihm ein Wagenrad als erster Kranz. Anstelle der üblichen 4 Kerzen nahm Wichern 24, um damit den ganzen Dezember über bis zum Heiligen Abend die Kinder erfreuen zu können. Ab 1860 wird der Adventskranz dann auch mit Tannengrün geschmückt und setzt sich in der evangelischen und katholischen Kirche durch. Die biblische Symbolik ist die Zunahme des Lichtes als Ausdruck der steigenden Erwartung der Geburt Jesus Christi, der im christlichen Glauben als „Licht der Welt“ bezeichnet wird. Bis zum endgültigen Durchbruch des Adventskranzes, der heute in der Vorweihnachtszeit in beinahe jedem Haushalt zu finden ist, sollte aber noch gut ein Jahrhundert vergehen.

 

10445525_741975389213418_181510916601486870_nEine umstrittene Tradition ist die, dass die Kerzen auf dem Adventskranz immer gegen den Uhrzeigersinn entzündet werden müssen. Das Anzünden der gegenüberliegenden Kerze am zweiten Advent wird in dieser Tradition als falsch betrachtet. Die christliche Reihenfolge beim Anzünden der Kerzen ist dagegen unbestritten – hier geben die verschiedenen Farben die Reihenfolge der Adventssonntage und das Anzünden der Kerzen an. Die Symbolik der Kerzen war dagegen in frühen Jahrhunderten ganz banal. Es gab kein elektrisches Licht und Kerzen und Laternen waren die einzige Lichtquelle bei frühmorgendlichen oder nächtlichen Kirchengängen in der Advent- und Weihnachtszeit. Über den praktischen Nutzen hinaus erlangte die Kerze Symbolwert und wurde somit auch zum Wichtigsten Bestandteil unseres heutigen Adventskranzes.

 

In anderen Kulturen gibt es verschiedene Lichterfeste oder Lichterbräuche, die unserem Adventskranz mehr oder weniger stark ähneln. Chanukka, das jüdische Weihnachtsfest, heißt ins Deutsche übersetzt Lichterfest und wird acht Tage lang gefeiert. Im weitesten Sinne kann man die Adventskranz Tradition mit der Tradition des Entzündens der acht Kerzen auf dem jüdischen Kerzenleuchter Chanukkia vergleichen. Auch das hinduistische Lichterfest Diwali weist Ähnlichkeiten auf. Es wird mit Weihnachten und Neujahr der Christen verglichen. Beim Diwali Fest werden Straßen, Geschäfte und Häuser in Lichter gehüllt. Der Ursprung bei allen Bräuchen ist dabei immer das Licht.

Das Licht erleichtert uns gerade in der dunklen Jahreszeit das Leben. Die Änderung der Tageslänge und Helligkeit hat eindeutig Einfluss auf unsere Stimmung und Körperfunktionen. Wir drehen im Winter einen Gang runter. Wie die Murmeltiere können wir es natürlich nicht machen, wäre auch Schade um den verpassten Winter, aber unsere Körperfunktionen arbeiten im Schongang. Wir sind müder als im Sommer und unsere Stimmung ist oft eher gedrückt. Alle die jetzt sagen das stimmt nicht, sind eher Lichtermenschen. Sie verschönern die dunkle Jahreszeit mit extra viel Licht und schrauben so ihre Stimmung nach oben. Deswegen haben auch so viele Bräuche in der Winterzeit mit Licht zu tun. Sie sind einfach unsere Stimmungsaufheller.

 

Adventskranz - Modell Küche

Adventskranz – Modell Küche

Wer beim Adventskranz neumodisch und unkonventionell sein möchte, der lädt sich einfach die kostenlose Adventskranz App für Android oder iOS herunter. Jeden Adventssonntag wird automatisch eine neue Kerze entzündet. Hintergründe und Kerzenfarben kann man aus vielen verschiedenen Motiven wählen. Und wie es sich für eine richtige Kerze gehört flackert auch die Flamme im „Wind“. Mit einem kräftigen Luft stoß ins Mikro, kann man die Kerze auspusten. Nette, brandsichere Idee, aber einen richtigen Adventskranz kann das nicht ersetzen.

Wer unsere Lieblingsrezepte und Weihnachtsgeschichten aus den Vorjahren nachlesen möchte. Hier geht’s lang:

back 2 roots – die denkbar Weihnachtsbäckerei (2009)

Japanische Gemsen bekommen von Weihnachtsbäumen Durchfall (2010)

Lebkuchen bewegen. Immer. (2011)

In einer Nacht um die Welt – Der Weihnachtsmann und seine Rentiere (2012)

Vom UFO bis zum Wunder – Was hat es mit dem Weihnachtsstern auf sich? (2013)

 

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