Weihnachtslieder – eine Achterbahnfahrt der Gefühle

Man hört sie überall: ob auf dem Weihnachtsmarkt, dem Weg zur Arbeit oder beim Einkaufen. Die Rede ist von Weihnachtsliedern.  Auf allen Radiosendern werden Songs wie „Last Christmas“ und „All I want for Christmas“ rauf und runter gespielt. Die Meinungen zu den festlichen Gesängen gehen jedoch stark auseinander. Was die einen sofort in Stimmung bringt und heimlich mitsummen lässt, ist für andere die reinste Qual. So gilt beispielsweise „Last Christmas“ von Wham! als eins der meistgehassten Weihnachtslieder überhaupt. Da auch Radiomoderatoren diese Zwiespalt um den Song durchaus bewusst ist, gab es in der Vergangenheit immer wieder Fälle, bei denen sich Moderatoren einen Spaß mit ihren Zuhörern erlaubten. Sie schlossen sich im Studio ein und spielten den Klassiker über Stunden lang auf Dauerschleife, bis sogar der größte Weihnachtsliederfan genervt von der Herzschmerz-Ballade war. Doch was hat es eigentlich mit der Tradition dieser Lieder auf sich? Woher kommen und welche Themen behandeln sie?

Der Ursprung von Weihnachtsliedern

Während Experten oftmals Lieder mit religiösem Hintergrund und Advents- oder Winterlieder zu der Kategorie der Weihnachtslieder zählen, ordnen viele Menschen auch modernere Popsongs dem Genre zu. Der Ursprung von Weihnachtsliedern liegt allerdings in der christlichen Liturgie. Zur Zeit des Mittelalters sang man die zeremoniösen Melodien noch auf Latein, was sich allerdings durch Martin Luther änderte. Dieser wusste, wie wertvoll der Gesang als Mittel zur Verbreitung von Botschaften war. Dafür musste aber jeder in der Lage sein zu verstehen, was er sang. Luther wollte dem Volk wortwörtlich eine Stimme geben, weshalb er daran arbeitete, lateinische Gesänge wie „Gelobt seist du, Jesu Christ“ ins Deutsche zu übersetzen. Mit der Aufklärung rückte dann der christliche Charakter der Lieder immer weiter in den Hintergrund. Themen wie Schnee, Kälte, Hoffnung und Familie rückten an ihre Stelle.

Wie Krieg die Musik beeinflusst

Wie so häufig hatten politische und soziale Bewegungen auch bereits im 19. Jahrhundert einen erheblichen Einfluss auf die Liedtexte der damaligen Zeit. Eines der bekanntesten Beispiele ist da wohl „Stille  Nacht, heilige Nacht“, welches in diesem Jahr sein 200 jähriges Jubiläum feiert. Im Jahr 1816 schrieb Priester Joseph Mohr das Gedicht „Stille Nacht, heilige Nacht!“. Die Napoleonischen Kriege waren noch nicht lange vorbei und Europa wurde neu geordnet. Mohr wollte den Menschen in seiner Gemeinde in Oberdorf bei Salzburg Trost und Hoffnung spenden. Am 24. Dezember 1818 bat er seinen Bekannten Franz Xaver Gruber eine Melodie zum Text zu schreiben. Beides erklang noch am selben Abend zum ersten Mal zusammen in der ortsansässigen Kapelle. Im Laufe seiner 200-jährigen Geschichte  diente das Lied immer wieder als tröstender Anker in schweren Zeiten und war besonders während des Ersten und Zweiten Weltkriegs sehr beliebt. 1941 erklang es im Garten des Weißen Hauses, als Franklin D. Roosevelt und Winston Churchill gemeinsam mit der versammelten Menschenmenge für Frieden sangen.  Heute ist das Lied auf der ganzen Welt bekannt und wurde in mehr als 300 Sprachen übersetzt.

Die Mischung macht´s

Was mit lateinischen Liedern anfing und sich hierzulande zu deutschensprachigen Liedern entwickelte, ist heutzutage eine bunte Mischung aus verschiedenen Sprachen. Mit der Globalisierung wurden auch die Weihnachtslieder immer internationaler. So gehören englischsprachige Weihnachtslieder für viele Menschen mittlerweile als fester Bestandteil zu Weihnachten dazu. Auch das spanischsprachige  „Feliz Navidad“ erfreut sich weltweiter Beliebtheit. Während klassische deutsche Weihnachtslieder hauptsächlich winterliche und christliche Themen behandeln, stehen vor allem bei moderneren anglophonen Songs oftmals Themen wie Liebe und Partnerschaft im Vordergrund. Ähnlich wie schon zu früheren Zeiten, könnte dies zum Teil an der Atmosphäre der Zeit liegen. Schließlich ist Weihnachten nicht zu Letzt das Fest der Liebe und lädt mit den kalten Temperaturen und den glänzenden Lichtern zu romantischen Spaziergängen über den Weihnachtsmarkt ein.

Egal, ob Weihnachtslieder nun vom Weihnachtsmann, christlichen Themen oder der Winterzeit erzählen, schlussendlich ist es auch die Melodie, die einem Lied die weihnachtliche Stimmung verleiht. Dabei ist es dann auch gar nicht mehr so wichtig, ob man nun ein Fan der Lieder ist oder nicht, denn  diese gemütliche Stimmung gehört zur Adventszeit, genau wie Kekse backen und ein geschmückter Tannenbaum. Um Euch ein bisschen in Stimmung zu bringen, haben eine Top 11 Liste unserer liebsten Weihnachtslieder erstellt.

In diesem Sinne wünschen wir Euch eine frohe und musikalische Weihnachtszeit!

Band Aid – Do they know it’s christmas 1984

John Lennon – Happy Xmas

Gene Autry – Rudolph the Red-Nosed Reindeer

Dean Martin – Let it snow

Wham! – Last Christmas

Feliz Navidad

The Pogues feat. Kirsty MacColl – Fairytale of New York

Chris Rea – Driving home for Christmas

Mariah Carey – All I Want For Christmas Is You

Queen – Thank God it’s Christmas

Pentatonix – Hallelujah

Wer unsere Weihnachtsgeschichten aus den Vorjahren nachlesen möchte. Hier geht’s lang:

back 2 roots – die denkbar Weihnachtsbäckerei (2009)

Japanische Gemsen bekommen von Weihnachtsbäumen Durchfall (2010)

Lebkuchen bewegen. Immer. (2011)

In einer Nacht um die Welt – Der Weihnachtsmann und seine Rentiere (2012)

Vom UFO bis zum Wunder – Was hat es mit dem Weihnachtsstern auf sich? (2013)

Vier oder fünf Lichter auf dem Adventskranz? (2014)

Sachsen, römischer Wein und was der Papst mit dem Weihnachtsmarkt zu tun hat (2015)

DENKBAR in der Schneekugel (2016)

Engel tanzen aus der Reihe (2017)

CONTACT

Email
info@denkbar-pr.de

Phone number
+49 (0421) 699 255 00

Fax
+49 (0421) 699 255 01

Address
DENKBAR – PR & Marketing GmbH
Alte Schnapsfabrik
Guentherstraße 13/15
28199 Bremen

×