Sexismus? – Männer lassen für Damenanzüge die Hüllen fallen

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Ein niederländisches Modelabel sorgt mit nackter Haut für Diskussionen

 
Was einst als Schockwerbung galt, ist Alltag geworden. Nackte Körper, die sich auf Sofas räkeln oder in viel zu kurz geratenen Outfits die Blicke der Passanten auf sich ziehen, werden toleriert. Höchstens wird mit den Augen gerollt: „Sex sells – das war doch schon immer so.“
Aktuell geht es aber den Herren der Schöpfung an den Kragen. Das niederländische Modelabel Suistudio warb in seiner letzten Kampagne für die neuste Kollektion Damenanzüge. Im stilvoll eingerichteten Loft posieren Powerfrauen in eleganten Hosen und Jacketts neben nackten Männern. „Loving this!“, kommentieren die einen auf Instagram. Mit dem Vorwurf des Sexismus kontern die anderen. Aber ist das angebracht?
 

Sexismus hat kein Geschlecht

 
„Sexism is sexism, no matter if a woman dominates a man or vice versa. And revenge is not a way to overcome injustice“, argumentiert Instagram-User peter_hilgers unter einem Beitrag bei Instragram.
Sicher nicht zu Unrecht behauptet er, dass auch Männer Opfer von Sexismus werden können. Aber ging es dem Modelabel wirklich um Rache an der Männerwelt? Magazine wie brigitte.de oder die Zeitschrift W&V nennen die Kampagne eine „feministische“ und „gelungene Provokation“. Und genau darum geht es: Aufmerksam darauf machen, dass oft der Köper der Frau zum Werbeobjekt wird und die Anzüge als Musthave für Powerfrauen verkaufen. „I´m not bossy, I´m the boss.“, twittert das Modelabel selbst.
 

Kunst, Werbung & Marketing

 
Laut Duden ist Sexismus definiert als „Vorstellung, nach der ein Geschlecht dem anderen von Natur aus überlegen sei, und die [daher für gerechtfertigt gehaltene] Diskriminierung, Unterdrückung, Zurücksetzung, Benachteiligung von Menschen, besonders der Frauen, aufgrund ihres Geschlechts“. Da Männer eher als das starke Geschlecht bekannt sind, fällt es schwer bei der Kampagne eine bloße Erniedrigung aufgrund des Geschlechtes festzustellen. Eher scheint es so, als wäre den Herren keine Autorität abhandengekommen. Sie treten nur zurück vor den überraschend fordernd und selbstbewusst wirkenden Frauen, die das Bild dominieren.
Das Modelabel setzt ein Zeichen. Auch wenn dieses nicht ausreicht, um die Waagschalen des Sexismus ins Gleichgewicht zu bringen: Für Aufmerksamkeit sorgt es auf jeden Fall.
Suistudio äußert sich neutral und deutlich: „We specialise in suits, but we´re not dressing men.“

[Amelie Szameit]

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