PR-Bilder: Liebe auf den ersten Blick

Ein Interview mit Fotograf Benjamin Eichler

Observed_Label_Foto-Benjamin Eichler3
Foto: Benjamin Eichler

 

PR-Arbeit sollte mit visuellen Anreizen nicht geizen. Journalisten verwenden Bilder in ihrem redaktionellen Alltag doppelt so häufig, wie weiterführende Links. Von angehängten Dokumenten ganz zu schweigen. Auch in den sozialen Medien lenken vor allem Fotos die Aufmerksamkeit im großen Feed. Bebilderte Facebook-Posts rufen 2,3-mal so viele Reaktionen hervor wie ihre schlanken Text-Kollegen. Ob Medien-Profi oder privater User daheim: Beide wollen auf den ersten Blick angesprochen werden.

Einer, der weiß wie man das erreicht, ist der Fotograf Benjamin Eichler. Wir sprachen mit ihm über seine Herangehensweise, aktuelle Trends und was Unternehmen berücksichtigen sollten.  

Warum sind Bilder in der PR-Arbeit deiner Meinung nach so wichtig?
Ich denke, dass Fotos gerade auf den ersten Blick einfach sehr viel stärker wirken als Texte. Ob es nun Print ist oder etwas im Netz: Bilder sind immer der erste Blickfang. Es ist viel leichter Emotionen zu transportieren und deswegen funktioniert Bildmaterial in der Öffentlichkeitsarbeit einfach wahnsinnig gut.
Es gibt dabei natürlich Mittel, um Produkte oder Events geiler darzustellen, als sie eigentlich sind oder waren. Ein gutes Beispiel hierfür ist die klassische Betriebsfeier. Es macht einen riesigen Unterschied, ob der Fotograf sich entscheidet einen Ausschnitt abzubilden oder das gesamte Gelände zeigt. Eine Gruppe von 20 Leuten kann eine tolle Party darstellen, solange sie durch kleinere Detailaufnahmen gezeigt wird und nicht verloren in einer großen Eventhalle steht. Ich möchte jetzt nicht behaupten es würde nur getrickst. Das klingt gleich so negativ. Aber man schönt schon ein wenig. Das Werbematerial soll dem Auftraggeber am Ende schließlich dazu dienen, sein Unternehmen besser zu illustrieren.

Unternehmen wird davon abgeraten einzelne Bilder zu häufig wiederzuverwenden. Stattdessen sollten ganze Portfolios angelegt werden. Worin besteht der Vorteil?
Um mal direkt in den Bereich der Corporate Identity zu gehen: Aufträge, die eine Firma umfassend portraitieren sollen, verlangen meist eine ganze Bilderstrecke. Am Ende übergebe ich dem Kunden daher zwischen 30 und 100 Bilder. Das ist häufig das Werbematerial für die nächsten Jahre. Auf das kann man immer wieder zugreifen und behält die Bildsprache bei. Das ist für die Identitätsbildung enorm wichtig und schafft Vertrauen beim Kunden.

11188193_673410972785301_6079725767733812147_n

Was braucht eine solche Herangehensweise?
Wenn ein Auftraggeber auf mich zukommt, versuche ich deutlich zu machen, dass es sinnvoll sein kann mehrere Fotos zu machen und mich etwas länger dazubehalten. Gute Arbeit braucht einfach ihre Zeit und die nehme ich mir gerne für einen Job. Man muss verstehen wie ein Unternehmen strukturiert ist und sich erstmal die Zeit nehmen, die Motive zu finden. Das ist ein klassischer PR-Angang. Ich versuche immer dafür zu sorgen, dass die Kunden am Ende zufrieden sind und das funktioniert schlichtweg besser, wenn sie dem Projekt auch ein wenig Zeit einräumen.

Inwiefern hat sich die kommerzielle Bilderwelt verändert?
Die gesamte westliche Bilderwelt wird extrem von Social-Media geprägt. Die Instagram-Welle ändert auch die Bildsprache. Wenn man sich Werbung anguckt, wie sie vor fünf Jahren aussah und wie sie dagegen jetzt aussieht, merkt man diesen Einfluss ganz stark. Das fängt bei der Farbwahl an, die sich sehr verändert hat. Es ist alles an die vorhandenen Instagram-Filter angelehnt, das merken auch Unternehmen. Jemanden ins Studio stellen und ihn den Daumen hochstrecken lassen, das macht man nicht mehr. Immer häufiger wird dagegen ein Lifestyle dargestellt, gerade im PR-Bereich. Das funktioniert ganz unterschwellig. Es lohnt sich beispielsweise darauf zu achten, wie häufig Menschen mit Smartphones abgebildet sind.

Bilder aus einer Hand, dem Projekt Zeit einräumen und die aktuellen Social-Media-Trends berücksichtigen. Irgendein letzter Rat für Unternehmer?
Versucht Eure Unternehmen bei allen Ansprüchen realistisch darzustellen. Außerdem sollte Leben in den Bildern stecken. Auch professionelle Aufnahmen sollten lebensecht und nicht gestellt wirken – Authentizität ist extrem wichtig.

Mehr Arbeiten von Benjamin Eichler finden sich hier.

KONTAKT

Email
info@denkbar-pr.de

Telefon
(0421) 699 255 00

Fax
(0421) 699 255 01

Adresse
DENKBAR – PR & Marketing GmbH
Alte Schnapsfabrik
Güntherstraße 13/15
28199 Bremen

×