{"id":2591,"date":"2010-12-09T12:13:22","date_gmt":"2010-12-09T10:13:22","guid":{"rendered":"http:\/\/www.denkbar-pr.de\/?p=2591"},"modified":"2019-06-13T11:23:40","modified_gmt":"2019-06-13T09:23:40","slug":"japanische-gemsen-bekommen-von-weihnachtsbaumen-durchfall","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.denkbar-pr.de\/en\/japanische-gemsen-bekommen-von-weihnachtsbaumen-durchfall\/","title":{"rendered":"Japanische Gemsen bekommen von Weihnachtsb\u00e4umen Durchfall"},"content":{"rendered":"

Die denkBar frohe Weihnachtsbaumrecherche<\/strong><\/p>\n

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\"team-weihnachten-2010\"<\/p>\n

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1. Der Weihnachtsbaum \u2013 woher kommt eigentlich dieser Brauch?<\/strong><\/p>\n

Zu den Urspr\u00fcngen des Weihnachtsbaums gibt es zahlreiche, unterschiedliche Theorien. Auf dem Weg durch die unendlichen Weiten des Internets sind wir auf kontroverse Diskussionen und unterschiedlichste Behauptungen gesto\u00dfen. Scheinbar tummeln sich die unterschiedlichsten Interessengruppen im Netz, die allesamt den Weihnachtsbaum als Ihre Erfindung postulieren. Mal sind es Freiburger B\u00e4cker, mal Bremer Handwerker.<\/p>\n

Also: Wer hat\u2019s erfunden? In diesem Falle nicht die Schweizer, sondern die Deutschen. Denn so kontrovers sich die zahlreichen Quellen mit dem schwierigen Thema auseinandersetzen, einig sind sie sich doch in einem Punkt: Der Baum ist deutsch. Ob nun Freiburg oder Bremen, auf jeden Fall fand das Ganze irgendwann im 16. Jahrhundert statt und zwar auf deutschem Boden.<\/p>\n

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2. Weihnachtsb\u00e4ume \u2013 christlichen oder heidnischen Ursprungs?<\/strong><\/p>\n

Im Internet tobt ein Krieg ums Weihnachtsfest: in zahlreichen Foren streitet man sich ob das Weihnachtsfest (und somit auch der Baum) nun heidnische Wurzeln habe oder doch rein christlichen Ursprungs sei.<\/p>\n

Schon zum Namen \u201eWeihnachtsbaum\u201c gibt es geteilte Ansichten \u2013 eigentlich hei\u00dft er n\u00e4mlich Christbaum. Dass man ihn heute Weihnachtsbaum nennt, geht auf die Nazis zur\u00fcck. F\u00fcr die war der Ausdruck Christbaum nicht akzeptabel. Zugelassen war nur die Bezeichnung Weihnachtsbaum oder Tannenbaum, die sich bis heute gehalten hat. Was sind also sind die g\u00e4ngigen Theorien zum Ursprung des geschm\u00fcckten Baumes?<\/p>\n

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Version 1: Weihnachtsb\u00e4ume gehen auf heidnische Rituale zur\u00fcck<\/strong><\/p>\n

Der Brauch, im Winter immergr\u00fcne Pflanzen aufzustellen ist uralt. Bereits die alten \u00c4gypter verehrten diese Pflanzen als Symbol der Lebenskraft. Feste zur Weihnachtszeit waren in vielen Kulturen verbreitet. R\u00f6mer, Germanen und andere V\u00f6lker hatten ihre Feste. Grund ist, dass die astronomische Wintersonnenwende auf den 21.\/22. Dezember f\u00e4llt. In der Vergangenheit wurde aber zumeist am 25. Dezember gefeiert. Ab diesem Datum nimmt die Sonne wieder zu. Die Germanen feierten in diesen Tagen das sogenannte Julfest. In den skandinavischen Sprachen hei\u00dft das Weihnachtsfest auch heute noch \u201eJul\u201c oder \u201eJol\u201c, im finnischen: \u201eJuolo\u201c. Auch der Brauch \u201eJulklapp\u201c geht wohl auf diese Bedeutung zur\u00fcck. Im Winter haben die Germanen immergr\u00fcne Pflanzen in Ihren H\u00e4usern aufgestellt \u2013 als Symbol des wiedererwachenden Lebens. Die Sonne, die ja bis zur Sonnenwende immer weiter abnimmt, sollte so ermutigt werden sich wieder l\u00e4nger zu zeigen.<\/p>\n

Religionswissenschaftler betonen, viele Religionen h\u00e4tten Br\u00e4uche und Daten der \u201eHeiden\u201c \u00fcbernommen, um ihre Lehren leichter verbreiten zu k\u00f6nnen. Fr\u00fche Christen haben, bis ungef\u00e4hr 400 n. Chr., den Geburtstag Jesu gar nicht gefeiert. Das evangelische Kirchenlexikon von 1959 stellt fest: \u201cDie Kirche der M\u00e4rtyrerzeit lehnte ein solches Fest entschieden ab.\u201c. Erst allm\u00e4hlich verbreitete sich dieser Brauch. Als Datum wurde der 25. Dezember gew\u00e4hlt. Begr\u00fcndung: Mit Jesus sei das Licht der Offenbarung in die Welt gekommen \u2013 passend zu Sonnenwende. Der Brauch Weihnachtsb\u00e4ume aufzustellen wurde noch bis in das 18 Jahrhundert von der katholischen Kirche als heidnisch ge\u00e4chtet. Doch der wachsenden Popularit\u00e4t konnte man sich schlie\u00dflich nicht erwehren und erkl\u00e4rte schlicht: der Baum ist christlichen Ursprungs. Die Begr\u00fcndung ist in Version zwei nachzulesen.<\/p>\n

Dass es nicht nur um theologische Fragen ging, sondern die Kirche auch um ihre W\u00e4lder f\u00fcrchtete, darauf deuten verschiedene Quellen hin. In der Bibliothek Schlettstadt lassen sich folgende Zeilen finden: \u201eItem III schillinge dem foerster die meyen an sanct Thomas tag zu hieten\u201c Dem F\u00f6rster sind drei Schillinge zu zahlen, damit er ab dem Sankt Thomas Tag (21. Dezember) auf die B\u00e4ume aufpasst.<\/p>\n


\nVersion 2: Weihnachtsb\u00e4ume sind christlichen Ursprungs<\/strong><\/p>\n

Weihnachtsb\u00e4ume haben nach Version zwei ihren Ursprung in den sogenannten Paradiesspielen, die fr\u00fcher in vielen Kirchen aufgef\u00fchrt wurden. Diese Spiele handelten nicht nur vom Paradies, sondern auch von der Sch\u00f6pfungsgeschichte und dem S\u00fcndenfall. Um den S\u00fcndenfall in geeigneter Form darstellen zu k\u00f6nnen, braucht man nat\u00fcrlich einen Baum. Offizieller Kirchentag zu Ehren Adams und Evas ist der 24. Dezember. Im Winter Apfelb\u00e4ume aufzustellen w\u00e4re naturgem\u00e4\u00df schwierig gewesen. Man verwendete also Tannen, die mit \u00c4pfeln beh\u00e4ngt wurden. Da sich die Paradiesspiele gro\u00dfer Beliebtheit erfreuten, stieg auch die Popularit\u00e4t der \u201eChristb\u00e4ume\u201c. Schon bald stellten sich die Leute solche B\u00e4ume in Ihren Stuben auf und beh\u00e4ngten sie mit \u00c4pfeln und Naschwerk. Durch die zeitliche Verkn\u00fcpfung mit dem Weihnachtsfest, wurde aus den Christb\u00e4umen eine weihnachtliche Tradition. Eigentlich hat der Christbaum also gar nichts mit der Geburt von Jesus Christus zu tun, sondern f\u00e4llt eher zuf\u00e4llig in diese Zeit.<\/p>\n

\u00dcbrigens leugnen die Kirchenvertreter keineswegs die Existenz von \u00e4hnlichem heidnischen Brauchtum, sie trennen den Christbaum aber klar davon ab und sind sich sicher, dass das Aufstellen von Weihnachtsb\u00e4umen heute auf den Christbaum und die Paradiesspiele zur\u00fcckgeht und nicht auf Br\u00e4uche aus germanischen Zeiten. Daf\u00fcr spricht auch das Argument, dass der Weihnachtsbaum erst im 16. Jahrhundert aufkommt. W\u00e4re die heidnische Tradition fortgesetzt worden, dann h\u00e4tte es ja schon vorher solche B\u00e4ume geben m\u00fcssen. Gegner dieser Theorie merken an, dass es keineswegs sicher ist, da\u00df der Brauch erst zu dieser Zeit aufkommt, sondern lediglich erste urkundliche Erw\u00e4hnungen aus dem 16. Jahrhundert stammen. Au\u00dferdem sei das Aufstellen von B\u00e4umen lange als heidnischer Brauch verfolgt worden und konnte daher gar nicht weiter gef\u00fchrt werden. Besonders im Norddeutschen Raum wurden Christb\u00e4ume bis ins vorige Jahrhundert mit \u00c4pfeln, S\u00fc\u00dfigkeiten und einer Schlange aus Backwerk beh\u00e4ngt. Das spricht wiederum f\u00fcr die Christbaumthese.<\/p>\n

Eine ganz eigene Erkl\u00e4rung zum Ursprung des Weihnachtsbaums wurde in der DDR verbreitet. Christliche Urspr\u00fcnge waren in einem sozialistischen Land nat\u00fcrlich nicht gern gesehen, weswegen der Weihnachtsbaum nichts mit der Geburt des Herrn zu tun hat, sondern ganz klar der Tradition der Zunftb\u00e4ume entsprungen ist. Proletarier aller L\u00e4nder vereinigt euch unterm Weihnachts- bzw. Schmuckbaum. Der Weihnachtsbaum hie\u00df n\u00e4mlich auch nicht Weihnachtsbaum, sondern zumindest offiziell: Schmuckbaum.<\/p>\n

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3. Wie verbreitete sich der Weihnachtsbaum rund um den Globus?<\/strong><\/p>\n

Fest steht, die ersten B\u00e4ume wurden im 16. Jahrhundert aufgestellt und geschm\u00fcckt. Ob nun Freiburg oder Bremen konnten wir leider auch nach langer Recherche nicht abschlie\u00dfend kl\u00e4ren. Auf jeden Fall aber trat der Weihnachtsbaum von Deutschland aus seinen Siegeszug um die Welt an.<\/p>\n

Nach England brachte den Brauch Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, der mit der damaligen englischen K\u00f6nigin Victoria verheiratet war. Nachdem 1848 ein Bild der beiden mit Kindern und Weihnachtsbaum erschienen war, verbreitete sich der geschm\u00fcckte Baum rasend schnell im Vereinigten K\u00f6nigreich.<\/p>\n

Nach Amerika kam der Brauch h\u00f6chstwahrscheinlich durch hessische S\u00f6ldner, die im Unabh\u00e4ngigkeitskrieg k\u00e4mpften. Heute sind die geschm\u00fcckten Nadelb\u00e4ume auf der ganzen Welt verbreitet. Eine Plantage aus der N\u00e4he von Hamburg berichtet, da\u00df sie jedes Jahr eine gro\u00dfe Menge Tannen nach Saudi- Arabien liefert. Ob christlich oder nicht d\u00fcrfte den Scheichs relativ egal sein.<\/p>\n

Mindestens genauso wichtig, wie die Frage wo er herkommt, ist die Frage wo geht er hin \u2013 der Baum? Auf der Suche nach der Antwort auf diese Frage sind wir auf einen interessanten Artikel der Berliner Zeitung gesto\u00dfen. Titel: Weihnachtsb\u00e4ume f\u00fcr Elefanten und Alpakas – Hunderte Tonnen an Zootiere verf\u00fcttert – es werden keine Nadelgew\u00e4chse mehr angenommen.<\/em><\/p>\n

In dem Artikel wird beschrieben, dass es bis einschlie\u00dflich 1997 g\u00e4ngige Praxis war, die B\u00e4ume nach Weihnachten an Zootiere zu verf\u00fcttern. Besonders beliebt waren die Pflanzen bei den asiatischen Elefanten; die fra\u00dfen den ganzen Baum einschlie\u00dflich des Stammes. Jedes Tier musste seinen eigenen Baum haben, erkl\u00e4rte ein W\u00e4rter, sonst g\u00e4be es \u00c4rger. Nach kurzer Zeit gab es aber schon die ersten Probleme: so bekommen japanische Gemsen von Weihnachtsb\u00e4umen Durchfall! Man m\u00fcsse also genau aufpassen an welche Tiere die B\u00e4ume verf\u00fcttert werden, erz\u00e4hlte ein Futtermeister des Zoos. Auch die Menge an abgelieferten B\u00e4umen war irgendwann einfach zu gro\u00df. Konsequenz: Es werden keine Weihnachtsb\u00e4ume mehr angenommen \u2013 die armen Elefanten.<\/p>\n

Im Normalfall werden die Weihnachtsb\u00e4ume nicht mehr an Tiere verf\u00fcttert, sondern je nach Gemeinde entweder verbrannt, was aber sch\u00e4dlich f\u00fcr die Umwelt ist, oder wie in den meisten F\u00e4llen, zerkleinert und anschlie\u00dfend kompostiert.<\/p>\n

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4. Die wichtigsten Fakten zum Weihnachtsbaum<\/strong><\/p>\n