Identitätskrise beim Harper’s Bazaar

Identitätskrise beim Harper's Bazaar (Bildquelle: pixabay, cc)

Weinende, zickende, lästernde und viel zu dünne Mädchen in einer Casting-Show – und nur eine kann es werden: Germanys Next Topmodel. Das Mädchen, das Jury und Zuschauer im Finale von sich überzeugen kann, bekommt ein Covershooting für die Cosmopolitan. Bis jetzt! Ab sofort wird die ausgehungerte Gewinnerin das Cover eines High-End-Luxusmagazins zieren: Der Harper’s Bazaar ist neuer Kooperationspartner der Casting-Show.

Germanys Next Topmodel bald auf Luxuscover

Die Partnerschaft zwischen der Cosmopolitan und Heidi Klums Casting-Show läuft „aufgrund konzeptioneller Änderungen auf beiden Seiten“ aus. Klingt so, als wäre der Umsatz nicht mehr zufriedenstellend: Die W&V berichtet, dass die Cosmo-Ausgabe mit dem Top-Model-Cover keine anschlagenden Verkaufszahlen mehr vorweisen kann. Anscheinend interessiert sich niemand mehr für Heidis Zicken-WG. Vielleicht liegt es daran, dass die Casting-Show mittlerweile ihren Tiefpunkt erreicht hat. „Ich hoffe, dass dieses Jahr ein paar Mädels dabei sind, die sich nicht wie Kinder anstellen und endlich mal Modeln“, kommentiert misssilvie94 hoffnungsvoll unter einem Post der offiziellen Instagram-Seite von Germanys Next Topmodel.

Denn eben dieser kindische Auftritt will so gar nicht zum Harper´s Bazaar passen. Das Magazin gehört zu den High-End Luxusblättern. Neben bekannten Magazinen wie der Vogue oder Elle, zeigt auch der Bazaar kunstvolle Aufnahmen von Mode-Shootings, auf denen hochpreisiger Ware von exklusiven Stardesignern feilgeboten wird. Anders als in der Cosmopolitan finden sich dort weniger Lifestyle-Tipps oder Klatsch und Tratsch, sondern stilistische Avantgarde. Der Harper’s Bazaar richtet sich an eine anspruchsvolle und modebewusste Zielgruppe und nicht an junge Mädchen wie diana_queen_sweet. Sie postet bei Instagram: „Ich habe eine Frage: Und zwar macht ihr noch GNTM im Jahr 2022? Denn da bin ich 17 und würde gerne mitmachen – jetzt bin ich erst 12.“

Womöglich ist dieses Marketing-Manöver à la Kollaboration mit Germanys Next Topmodel ein Versuch, einen neuen Kundenkreis zu erschließen. Unklug, denn dadurch kommen dem Bazaar-Image Anspruch und Auftreten als Modepionier völlig abhanden. Welcher anspruchsvolle Modeinteressierte lässt sich schon von einem kindischen Model im Hungerwahn inspirieren. Der einzig sinnvolle Schachzug, der dem Harper’s Bazaar noch bleibt, nennt sich „Kehrtwende“ – andernfalls geht der High-End Luxus über Bord, samt bestehendem Kundenstamm.

[Amelie Szameit]

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